STENTS Allein in Deutschland sterben jährlich 340.000 Menschen an der koronaren Herzkrankheit. Dabei sind eines oder mehrere Herzkranzgefäße durch Ablagerungen verengt. Wenn die Herzkranzgefässe immer enger werden, leidet die Durchblutung des Herzens. Anzeichen für eine Koronare Herzkrankheit (KHK) sind häufig vom Brustkorb ausstrahlende Schmerzen, Kurzatmigkeit und ein beklemmendes Engegefühl in der Brust auch Angina Pectoris genannt. Sind die Herzkranzgefäße durch Ablagerungen an den Arterienwänden verengt, werden bestimmte Bereiche des Herzens nicht mehr ausreichend mit lebenswichtigem Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Früher oder später kann es sogar zu lebensbedrohlichen Verschlüssen der Arterien kommen. Reicht die medikamentöse Behandlung nicht mehr aus oder erleidet ein Patient einen Herzinfarkt, wird die Engstelle mit einem kleinen Ballon ausgedehnt. Danach wird ein so genannter Stent eingesetzt - ein Gitterröhrchen, das die Gefäßwand stützt, damit sich die Arterie nicht wieder verengt. Allerdings kommt es bei unbeschichteten Metallstents in etwa einem Fünftel der Fälle trotzdem wieder zu einem Gefäßverschluss. Der Grund: An der Einsatzstelle des Stents vermehrt sich Gewebe und verengt die Arterie erneut. Daher wurden Stents entwickelt, die Medikamente frei setzen. Eine gute Nachrichten für Patienten mit koronarer Herzkrankheit: Das große Problem der Wiederverengung bereits behandelter Arterien ist weitgehend gelöst. Die neuen Stents stabilisieren im Unterschied zu den herkömmlichen Stents nicht nur die Gefäßwand, sondern verhindern zugleich durch Abgabe bestimmter Wirkstoffe das unkontrollierte Zellwachstum und somit die erneute Verengung des Gefäßes. Die neuen Stents sind mit Wirkstoffen beschichtet, die gezielt das Zellwachstum hemmen und eine erneute Behinderung des lebenswichtigen Blutstroms verhindern. In der ersten Zeit nach der Stentimplantation gibt der Stent das Medikament langsam an das umliegende Gewebe ab. So wird der unkontrollierten Zellvermehrung und damit der Wiederverengung bzw. dem Wiederverschluss des Gefäßes vorgebeugt; das Herz wird weiterhin mit ausreichend Sauerstoff versorgt. So könnte die Notwendigkeit erneuter Aufdehnungen entfallen, und häufig können sogar Bypass- Operationen vermieden werden - ein erheblicher Gewinn an Lebensqualität für die Patienten. Mit herkömmlichen Stents ist es bisher in etwa Zweidritteln aller Fälle gelungen das Gefäß zu stützen und offen zu halten. Schon dieser Erfolg war eine medizintechnologische Revolution. Neuerdings lässt sich die Wiederverengungsrate aber sogar auf einen Wert unter 5% senken: Leider bekommt den neuen Stent nicht jeder Patient, der ihn benötigt. Denn er ist teurer als der herkömmliche. |