KRAMPFADERN Kraftvoll pumpt das Herz das Blut in den Körper und versorgt alle Muskeln und Organe. Während die Arterien unser Blut vom Herzen in den Körper pumpen, transportieren die Venen das Blut zurück zum Herzen. Tag für Tag etwa 7000 Liter, oft entgegen der natürlichen Schwerkraft. Diese Schwerstarbeit kann seinen Tribut zollen. In den Beinen existieren neben dem oberflächlichen Venensystem, welches sich unter der Haut befindet und oftmals äußerlich erkennbar ist, mehrere tief gelegene Venen. Schaut man sich die Wände der Beinvenen an, stellt man fest dass diese deutlich dünner als Arterienwände sind, weniger Muskelanteil und einen höheren Anteil an Bindegewebe besitzen. Das innere der Venenwände wird von einer feinen Innenhaut ausgekleidet, an welches sich lockeres Bindegewebe anschließt und so gemeinsam die Innenschicht bilden. An die Innenschicht schließt sich eine zarte Schicht spärlichen Muskelgewebes an, welches von reichlich Bindegewebe durchsetzt wird. Nach außen folgt als letzte Schicht eine Lage Bindegewebe. Als Besonderheit besitzen Venen ein raffiniertes System von der Innenschicht ausgehende Venenklappen. Wie Rückschlagventile öffnen sie sich nur in eine Richtung, nämlich zum Herzen hin. Venöses Blut, das einmal den Oberschenkel erreicht hat, kann beim gesunden Menschen nicht mehr zurück in den Unterschenkel fließen. Wenn sich immer mehr Flüssigkeit anstaut, dehnen sich die Venen. Vergrößert sich der Gefäßdurchmesser dauerhaft, können sich die Venenklappen nicht mehr komplett schließen. Aus der Einbahnstraße fürs Blut wird ein System, in dem sauerstoffarmes Blut durch die Venen zurück in die Beine sackt und die Venen noch stärker dehnt. Für die Vene hat der Druck im Gefäß Folgen: „Die Vene wird länger und beginnt, sich zu schlängeln“. Nach einiger Zeit zeichnet sie sich deutlich sichtbar unter der Haut ab – zunächst bläulich, nach einiger Zeit auch als deutlich verdickte Ausstülpung. Muss man wegen Krampfadern unters Messer? „Es macht meistens Sinn, große Krampfadern auszuschalten. Denn für den Körper bedeutet der Verzicht auf das kranke Gefäß keinen Verlust im Gegenteil, werden sie nicht behandelt können sie zu dauerhaften Venenleiden bis hin zu schmerzhaften Venengeschwüren führen. Mittlerweile gibt es besonders moderne, schonende Verfahren, welches die kranken Gefäße verschließen. Eine davon, die so genannte endovenöse Radiofrequenztherapie. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass eine kleine bipolare, flexible Sonde in die zu behandelnde Vene eingeführt wird. Die Sonde wird in der Vene bis zum Ende der erkrankten Stelle vorgeschoben. Dann wird an dem Gerät der bipolare Radiofrequenzstrom aktiviert und der Stromfluss im Bereich der bipolaren Sondenspitze führt dann dazu, dass es zu einer lokalen Erwärmung in der Vene kommt. Dadurch schrumpft die Vene und wird praktisch wie ein Reißverschluss geschlossen. TV Tipp Am 25.. Dezember um 19 Uhr befasst sich die Sendung „Neues aus der Medizin“ (Das Vierte) ausgiebig mit der Thematik Krampfadern. |