ALZHEIMER Das menschliche Gehirn besitzt etwa 25 Milliarden Nervenzellen. Sie bestehen aus einem Zellkörper und verschiedenen Ausläufern. Zum einen den kleinen verzweigten Dentriden, zum anderen einem dickeren und bis zu einem Meter langen so genannten Axon. Ihre Informationen erhält die Nervenzelle über die Dentriden oder auch direkt am Zellkörper. Aber die eigene Weiterleitung an andere Zellen geschieht über das Axon. Das Ende eines Axon ist wie ein kleiner Kolben verdickt. Zusammen mit dem Rand der nächsten Nervenzelle bildet dieses Ende die Synapse, den Ort an dem verschiedene Informationen über verschiedene Botenstoffe weiter gegeben werden. Ein ausgeklügeltes Gleichgewicht aller Stoffe garantiert die Gesamtleistung des Gehirns, stimmt die Mischung nicht mehr kommt es zu Störungen wie bei der Alzheimerschen Krankheit. Der Botenstoff an dem es bei dieser Erkrankung mangelt ist das so genannte Acetycholin. Es befindet sich auf der Innenseite des Axons in zahlreichen Bläschen, jedes dieser Bläschen enthält etwa 2000 Acetycholin Moleküle. Sobald ein Reiz im Axon ankommt öffnen sich die Bläschen in den Spalt der Synapse und schütten das Acetylcholin aus. Die Moleküle wandern in Mikrosekunden zur nächsten Zelle und werden dort empfangen. Durch die Anlagerung dieser Moleküle verändert sich die Wand der Nervenzelle und die Information wird somit übermittelt. Das ausgeschüttete Acetylcholin wird rasch abgebaut. Es wird durch ein Enzym, die so genannte Acetylcholinesterase in seine Einzelteile zerlegt. Ein charakteristisches Merkmal bei Patienten mit der Alzheimer Krankheit ist, das an ihren Synapsen zu wenig Acetylcholin zur Verfügung steht. Dadurch wird die Informationsübertragung gestört. Auslöser für die verringerte Acetylcholinmenge sind zugrunde gegangene Nervenzellen. Dafür verantwortlich, krankhafte Eiweißbruchstücke, die in zwei Formen gefunden werden. Zum einen lagern sich so genannte Amyloidplaques zwischen den Nervenzellen ab und zerstören die hoch komplizierte Mikrostruktur der Zellen. Zum anderen finden sich bei Alzheimer Patienten in den Nervenzellen viele Knäule von Nervenfasern, die aus veränderten Proteinen bestehen und die Zellen zerstören. Die abgestorbenen Nervenzellen finden sich sehr früh in dem Bereich des Gehirns der für die Produktion von Acetylcholin verantwortlich ist. Das Ergebnis ist die Verminderung dieses wichtigen Botenstoffes bei der Alzheimer Krankheit. Während das Acetylcholin weniger wird, steht jetzt im Verhältnis mehr Acetylcholinesterase zur Verfügung. Das gesamte Gleichgewicht ist verschoben. Und so passiert es bei der Alzheimer Krankheit, dass die Esterase das Acetylcholin schon zerlegt bevor es überhaupt seine Informationen abgeben kann. Es werden also nicht nur weniger Informationen überhaupt transportiert, sondern auch deren Weiterleitung ist erschwert. |