Allergien behandeln - Tabletten statt Spritzen Die Nase läuft, die Augen sind geschwollen: Eine allergische Reaktion zeigt sich unterschiedlich. Nicht immer ist klar, auf welchen Stoff der Körper allergisch reagiert. Eine Allergie ist eine überschießende Abwehrreaktion des Immunsystems auf an sich harmlose Umweltsubstanzen wie zum Beispiel Pollen oder Tierhaare. Das Immunsystem kann bei den Allergie-auslösenden Stoffen nicht zwischen gefährlich und ungefährlich unterscheiden. Im Prinzip kann jede Umweltsubstanz ein Allergieauslöser (Allergen)sein. Die meisten Allergene sind Eiweißsubstanzen tierischen oder pflanzlichen Ursprungs. Beim Einatmen dieser Stoffe (Inhalationsallergene oder Aeroallergene) kann es zu einer Atemwegsallergie kommen. Aber auch die Berührung bestimmter Substanzen (Kontaktallergene) kann unter Umständen zu allergischen Reaktionen führen. Die Symptome beim Heuschnupfen können so schlimm sein, dass die allgemeine Leistungsfähigkeit und damit auch die Lebensqualität darunter leidet. Wann es zu den Heuschnupfen-Symptomen kommt, kann ein wichtiger Hinweis auf die auslösenden Allergene sein. Im Frühjahr wird Heuschnupfen meist von Baumpollen ausgelöst, im Sommer durch Gräserpollen, um im Herbst durch die Pollen von Kräutern. Wenn der Heuschnupfen das ganze Jahr über besteht, liegt die Vermutung nahe, dass er nicht von Pollen, sondern von Hausstaubmilben, Schimmelpilz oder Haustieren ausgelöst wird. Hautärzte oder Allergie-Fachärzte (Allergologen) setzen den Prick-Test ein, um den Verdacht auf eine Sensibilisierung gegen bestimmte Stoffe zu bestätigen oder um Sensibilisierungen auszuschließen. Der Prick-Test findet in der Praxis des Hautarztes oder Allergologen statt. In der Regel wird zunächst ein Standard-Test mit 15 bis 20 Testlösungen durchgeführt, der die häufigsten allergieauslösenden Stoffe umfasst. Bei besonderen Fragestellungen können allerdings auch noch weitere Substanzen wie zum Beispiel Insektengifte, andere Pollenarten oder Nahrungsmittel getestet werden. Der Arzt ritzt die Haut an den Stellen, an denen er die "Testtropfen" aufgetragen hat oberflächlich mit einer Prick-Nadel oder Prick-Lanzette ein, so dass die Allergene in die Haut gelangen können. Nach 15 bis 20 Minuten wertet der Arzt das Testergebnis aus. Dazu begutachtet er die entsprechenden Hautstellen und notiert, bei welcher Testsubstanz (Allergen) sich eine juckende Quaddel mit umgebender Rötung gebildet hat. Nun kann die Desensibilisierung beginnen. Die modernste Form ist die sogenannte SLIT Therapie. Hier kommt eine Tablette zu Einsatz die für kurze Zeit unter die Zunge gelegt wird und danach heruntergeschluckt werden sollte. Somit entfällt die bisher durchführte Spritzenkur. Die Tabletten sind ideal für Kinder die sehr häufig Angst vor den Spritzen haben. Auch am gleichen Tag Sport zu treiben ist bei der Tablettengabe möglich. Der Herbst ist die ideale Zeit mit der Immunisierung zu beginnen, damit das Immunsysthem im Frühjahr gewappnet ist. |